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24. Kongress der DGII 2010
Abstracts DGII 2010
VIII.
Wissenschaftliche
Sitzung: Premium-IOL
R56
Premium-IOL
Kohnen T
Universitäts-Augenklinik Frankfurt/Main
Die Kataraktoperation mit Implantation einer Intraokularlinse (IOL)
wird heute zunehmend auch unter refraktiven Gesichtspunkten
gesehen. Durch die Implantation von Premium-IOL wie asphärischen,
torischen, multifokalen oder akkommodativen Implantaten kann die
optische Leistung den Sehanforderungen der Patienten besser als
mit Standard-IOL angepasst werden. Asphärische IOL dienen vor
allem der Verbesserung der Kontrastempfindlichkeit bei mesopischen
Umfeldbedingungen und entsprechend großen Pupillen. Torische
IOL dienen der Kompensation kornealer Astigmatismen ab etwa
1,5 Dpt. Mit monofokalen, akkommodativen IOL soll dem Patienten
die Möglichkeit gegeben werden, die Akkommodation bzw. die
Lesefähigkeit bis zu einem bestimmten Grad wiederherzustellen.
Refraktive und diffraktive multifokale IOL erzeugen gleichzeitig zwei
Brennpunkte, was aber zu Lichtverlusten im Einzelbild führt. Eine
sehr präzise Ausrichtung der IOL ist erforderlich, um eine maximale
Lichtausbeute und eine ideale Brennpunktlage zu erreichen. Die
optimale Funktionalität aller dieser IOL hängt dabei stark vom post-
operativen Refraktionszustand des Patienten ab. Sphärische oder
astigmatische Über- oder Unterkorrekturen sind zu vermeiden bzw.
nachzukorrigieren. Heute gilt nach Erfahrung der Autoren ein
residualer sphärischer Fehler von £ 0,5 Dpt und ein Astigmatismus von
maximal £ 0,75 Dpt als gerade noch akzeptabel. Ziel sollte immer ein
emetroper Refraktionszustand sein. Zur Korrektur eines Restastigmatismus
bieten sich limbalerelaxierende Inzisionen als schnelles
und einfach anzuwendendes Verfahren an. Sphärozylindrische
Korrekturen lassen sich mittels kornealer Excimerlaserchirurgie
durchführen. Diese stellt heute die Methode der Wahl in den meisten
Fällen dar. Mit der Implantation von pseudophaken, additiven,
sulkusgestützten IOL lassen sich ebenfalls Nachkorrekturen
durchführen. Letztere bieten weiter den Vorteil, dass ergänzende
optische
Funktionen wie z. B. eine Presbyopiekorrektur durch ein
multifokales Optikdesign reversibel ergänzt werden können.
Erschienen in:
Klin Monatsbl Augenheilkd 2010; 227: Suppl. 1, S1–S24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1431-634X
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