|
24. Kongress der DGII 2010
Abstracts DGII 2010
I.
Wissenschaftliche
Sitzung:
Hornhaut/Refraktive Chirurgie
R7
Neue Trepanationstechniken – welche Vorteile haben sie für den Patienten?
Schmitz K
Augenzentrum Biberach
Nach der mehr als 100-jährigen erfolgreichen Geschichte der
Keratoplastik hat es gerade in den letzten Jahren eine schwer zu
überschauende Weiterentwicklung im Bereich der Trepanationstechniken
gegeben. Abgesehen von den neueren Techniken für die
Durchführung der perforierenden Keratoplastik (Trepansysteme, Excimer-
und Femtosekunden-Laser) trifft dies insbesondere für den
Bereich der lamellären Keratoplastik zu, sodass dieses gewebeeinsparende
Verfahren geradezu eine Renaissance erlebt. Eine ganze
Vielzahl verschiedener Techniken sowohl für die selektive posteriore
Keratoplastik als auch die tiefe anteriore Keratoplastik wurden beschrieben
und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Aufgrund
des geringeren
transplantierten Gewebevolumens und der intraoperativ zumindest
teilweise erhaltenen mechanischen Integrität der
Hornhaut sind hier
theoretisch günstige Einflüsse auf den postoperativen Astigmatismus,
auf die Wundheilung oder auf die Inzidenz
postoperativer Immunreaktionen
einfach nachzuvollziehen. Unklar bleibt jedoch der praktische Nutzen für den
individuellen Patienten
im Langzeitverlauf. Gegenüber der perforierenden
Keratoplastik
kommen bei allen lamellierenden Verfahren möglicherweise die
Transparenz beeinträchtigende Interface-Problematiken zum Tragen, die
das funktionelle Ergebnis beeinträchtigen können. Da es
sich bei den
eingesetzten Techniken um neuere Verfahren handelt, liegen
Studienergebnisse unter Berücksichtigung von Langzeitergebnissen
bisher nur bedingt vor. Anhand der vorliegenden publizierten
Daten soll
die Relevanz der genannten theoretischen Vorteile für den
Patienten
beleuchtet werden.
Erschienen in:
Klin Monatsbl Augenheilkd 2010; 227: Suppl. 1, S1–S24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1431-634X
|