Logo der DGII
Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation und refraktive Chirurgie
DGII 2010
Homepage

 

Allgemeine Informationen
Über die DGII  
Grußwort  
Allgemeine Hinweise  
für Teilnehmer  
für Vortragende  
Anfahrt  
Rahmenprogramm  
   
Wissenschaftl. Programm
Themen 2010  
Programm  
Raumplan Do, 25.2.  
Raumplan Fr, 26.2.  
Raumplan Sa, 25.2.  
Kurse und Wetlabs  
Pflegepersonal  
Aktive Teilnehmer  
Anschriften  
   
Industrie
Sponsoren  
Aussteller  

 

24. Kongress der DGII 2010

Abstracts DGII 2010

XII. Wissenschaftliche Sitzung: Phakotechniken

R90

Erfahrungen mit der "Rock’n’Roll"- Phakotechnik


Uthoff D
Augenklinik Bellevue, Kiel

Fragestellung: Die Kataraktchirurgie hat mit der Phakoemulsifikation
technisch heute eine sehr hohen Standard erreicht. Ziel dieser
vorliegende Arbeit ist es, eine modifizierte Phakoemulsifikationstechnik
vorzustellen, die nach den Erfahrungen des Autors eine sichere,
schnellere und hornhautschonende Alternative zu dem bisherigen
beschriebenen und in der klinischen Routine eingesetzten Techniken
darstellt. Methodik: Seit ca. 30 Jahren werden von dem
Autor (DU) die verschiedenen Phakoemulsifikationstechniken
(Crack- & – Flip; Chip & Flip, Divide & Conquer, Crater Divide &
Conquer, Trough Divide & Conquer, Down-Slope Sculpting, Stop- &
-Chop, Phaco Chop und andere) eingesetzt. Die vom Autor entwickelte
sogenannte Rock ’n Roll Technik ist seit 1999, seine favorisierte
Methode. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass nach der primären
Aushöhlung des Kerns (Sculpting) dieser um 180 Grad gedreht
(Nudging) und dann um seine horizontale Achse mit der Spitze des
Phakoansatzes rotiert (Flipping- Rock & Roll Style), mit einem
Spatel stabilisiert wird und sodann von der Rückseite emulsifiziert
werden kann. Dies erlaubt auch eine bessere Kontrolle des
Emulsifikationsvorganges bei enger Pupille. Das Verfahren ist sowohl für
einhändige als auch bimanuelle Phakoemulsifikationstechniken geeignet.
Ergebnisse: Die beschriebene "Rock’n’Roll"-Phakoemulsifikationstechnik
erlaubt eine schnelle und sichere Emulsifikation des
Linsenkerns in einem größeren Abstand vom Hornhautendothel.
Dieses gilt für harte und weiche Kerne gleichermaßen. Sie erlaubt
weiterhin eine bessere Emulsifikation des Kerns bei enger Pupille.
Die Phako-Zeitdauer konnte im Mittel um ca. 30% gesenkt werden.
Kapselrupturen traten bei diesen Technik in dem genannten Zeitraum
in (0,3%) der Fälle auf, wobei die häufigste Ursache hierfür
eine in die Periphere ausgelaufene und eingerissene vordere Kapsulorhexis
verantwortlich war. Schlussfolgerungen: Die "Rock’n’Roll"-Phakotechnik
stellt im Vergleich zu anderen Techniken eine sehr effektive,
ultraschallzeitsparende, hornhautendothel-schonende, sichere und
geringer traumatisierende Methode für die moderne Kataraktchirurgie
und den refraktiven Linsenaustausch dar. Sie ist bei unterschiedlichen
Kernhärten einsetzbar und bietet einen Vorteil bei enger Pupille. Dabei stellt
die Rotation des Kerns um seine horizontale Achse als key step am Anfang
sicher die größte Herausforderung dar. Die Dauer der Lernphase wird von
Operateuren unterschiedlich eingeschätzt.


Erschienen in:
Klin Monatsbl Augenheilkd 2010; 227: Suppl. 1, S1–S24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1431-634X