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25. Kongress der DGII 2011
Abstracts DGII 2011
VI.
Wissenschaftliche
Sitzung:
Biometrie
43 V
Wolfgang Haigis (Würzburg)
Optische Biometrie bei extrem langen Augen
Fragestellung: Zur Erklärung klinischer Befunde bei hochmyopen Augen wird gelegentlich über vermeintliche systematische Messabweichungen bei der optischen Achslängenmessung mit dem Zeiss IOLMaster spekuliert. Die vorliegende Studie klärt Ursachen und Hintergründe solcher Fehlinterprationen. Methodik: Refraktive Ergebnisse von 88 hochmyopen Patienten, die in 2 Zentren mit einer Alcon MA60MA versorgt worden waren, wurden retrospektiv analysiert. Basierend auf der Haigis-Formel wurden die effektiven Achslängen aus den tatsächlich erreichten Refraktionen rückgerechnet und mit den IOL-Master-Messwerten verglichen. Plus- und Minuslinsen wurden dabei sowohl durch unterschiedliche als auch durch gleiche IOL-Konstantensätze charakterisiert. Ergebnisse: Der Vergleich zwischen rückgerechneten und gemessenen Achsenlängen ergab keine signifikanten Unterschiede (0.01 ± 0.52 mm, p=0.82) und eine hohe Korrelation (R=0.96, Steigung m=1.03 ± 0.03), wenn unterschiedliche Konstanten für Plus- und Minuslinsen verwendet wurden. Wurde dagegen nur ein Konstantensatz für alle Linsen verwendet, so erhielt man 0.35 ± 0.76 (p<0.001) und R=0.90 mit m= 0.81 ± 0.04. Schlussfolgerungen: Es gibt keine Hinweise für fehlerhafte IOLMaster-Achslängenmessungen an hochmyopen Augen. Messwerte und zurückgerechnete Achslängen unterscheiden sich nicht bei Verwendung korrekter IOL-Konstanten. Scheinbare Unterschiede werden durch die Wahl unpassender Linsen-Konstanten verursacht.
Erschienen in: german medical science
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