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25. Kongress der DGII 2011
Abstracts DGII 2011
VI.
Wissenschaftliche
Sitzung:
Biometrie
44 KV
Andrea Schönhofen, M. Wenzel, L. Gorodezky, (Trier)
Biometriefehler - Fehler der Untersuchung oder der Anatomie?
Bei zunehmender Bedeutung einer exakten Voraussagbarkeit der postoperativen Refraktion wird der Fokus hier auf systematische Fehler der Biometrie gelegt. Die Daten von 100 Patienten (200 Augen), die im Jahre 2008 in der Augenklinik Petrisberg in Trier operiert wurden, werden ausgewertet. Es sollte die Hypothese geprüft werden, inwieweit eine nicht vorhersehbare postoperative Refraktionsabweichung eines Auges einen Einfluss auf die Refratkionsabweichung am Partnerauge hat. Es zeigte sich, dass systematische Fehler bei der
Biometrie bestehen und beide Augen dabei ähnlich reagieren: Weicht ein Auge in eine Myopie ab, so weicht auch das Gegenauge in eine Myopie. Genauso verhält es sich, wenn ein Auge in eine Hyperopie abweicht. Bei einer postoperativen Fehlrefraktion von -2,0 dpt an einem Auge hat das andere Auge im Median eine Fehlrefraktion von -1,25 dpt. Die höchste Brechwertabweichung beider Augen (1,5 dpt) kam bei 3 Patienten vor, 1,0 dpt bei 12 Patienten. 54 Patienten hatten nur Abweichungen von 0,5 dpt und 31 Patienten gar keine Abweichung zwischen beiden Augen. Wenn ein Auge postoperativ eine unerwartete Refraktionsabweichung zeigt, so kann davon ausgegangen werden, dass bei der Berechnung des Partnerauges etwa der halbe Dioptrie-Wert einzurechnen ist.
Erschienen in: german medical science
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